Arbeitskreis Schmerz und Alter

Der interdisziplinäre Arbeitskreis hat sich die Verbesserung der Versorgung älterer Schmerzpatienten als Aufgabe gestellt. Gegründet wurde er 1998 von Prof. H.D. Basler aus Marburg und ist seit 2017 gemeinsamer Arbeitskreis der Deutschen Schmerzgesellschaft und der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie.

Schwerpunkte der Arbeit sind das Schmerzassessment / die Schmerzdiagnostik bei älteren Menschen, insbesondere auch bei Menschen mit Demenz, sowie auf ältere Menschen abgestimmte Behandlungsansätze.

Sprecher/innen des Arbeitskreises:
 

Prof. Dr. rer. cur. Thomas Fischer, MPH
Evangelische Hochschule Dresden
Pflegewissenschaft
Dürerstraße 25
D-01307 Dresden
Tel. +49 351 46902 - 77
Amtszeit: 01.01.2019 bis 31.12.2022
Dr. med. Corinna Drebenstedt
St. Marienhospital Friesoythe gemeinnützige GmbH
Chefärztin Geriatrie/ Innere Medizin
St.-Marien-Str. 1
D-26169 Friesoythe

Arbeitsschwerpunkte
Schwerpunkte der vergangenen Jahre: Entwicklung einer S3-Leitlinie „Schmerzassessment bei älteren Menschen in der vollstationären Altenhilfe", stationäre Therapieangebote für Ältere mit chronischen Schmerzen, Gestaltung eines Schwerpunktheftes „Schmerz und Alter" in der Fachzeitschrift „Der Schmerz", interdisziplinäre Vernetzung. Schmerzerkennung bei nicht-kommunikativen Menschen mit Demenz (BESD, BISAD ...), videogestütztes Schulungsmaterial für BESD.
Aktuelle Projekte: Überarbeitung des Schmerzinterviews für geriatrische Patienten (ein multidimensionales Schmerzassessment), interdisziplinäre Vernetzung.
Fortführung der Deutschen Arbeitsgruppe im Rahmen der europäischen Initiative „PAIC – Pain and Impaired Cognition“.

Ausführliche Beschreibung
Schmerzen bei Älteren werden klinisch und wissenschaftlich immer noch zu wenig beachtet. Das Erkennen beziehungsweise Wahrnehmen eines Schmerzproblems ist besonders schwierig bei Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen. Therapiekonzepte müssen bei der hohen Variabilität älterer Menschen in Bezug auf Morbidität und Funktion in definierten Gruppen geprüft werden. Um die Forschung und die Verbreitung von relevanten Informationen zum Thema voranzutreiben, wurde der Arbeitskreis „Alter und Schmerz" 1998 von Prof. em. Hans-Dieter Basler als Arbeitskreis der Deutschen Gesellschaft zum Studium des Schmerzes (Deutschen Schmerzgesellschaft, seit 2013 in „Deutsche Schmerzgesellschaft" umbenannt) gegründet. Seit 2015 wird er von Prof. Dr. Thomas Fischer und Dr. Corinna Drebenstedt geleitet. Um Kräfte zu bündeln, wird der AK „Schmerz und Alter" seit 2013 auch von der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie unterstützt und fungiert seit 2017 als gemeinsamer Arbeitskreis von Deutscher Schmerzgesellschaft und Deutscher Gesellschaft für Geriatrie. Dafür ist die Deutsche Gesellschaft für Geriatrie institutionelles Mitglied der Deutschen Schmerzgesellschaft geworden.
Im Mittelpunkt der Arbeit der vergangenen Zeit standen insbesondere zwei Projekte: die Erarbeitung der S3-Leitlinie „Schmerzassessment bei älteren Menschen in der vollstationären Altenhilfe" und die Erfassung multimodaler Therapieangebote für ältere Menschen mit Schmerzen in Deutschland. Beide Projekte konnten 2016 /2017 abgeschlossen werden.
Die Leitlinie (AWMF – Leitlinienregisternummer 145 – 001) wurde unter Federführung des Arbeitskreises mit Beteiligung zahlreicher weiterer Fachgesellschaften erstellt und bei der AWMF eingereicht.
Zusätzlich widmete sich der AK der Arbeit an Fortbildungskonzepten und Materialien für die Schmerzeinschätzung bei alten Menschen mit Demenz – auch multimedial: So wurden die Verhaltensitems der BESD Skala für ein Video mit einem Schauspieler nachgestellt. Der fertige Clip ist auf der Website der Deutschen Schmerzgesellschaft zu finden. Link: www.Schmerzgesellschaft.de
Zusätzlich beteiligten sich zahlreiche Mitglieder des AK am Project „Pain and impaired cognition, especially dementia" (COST Action TD1005), das vom europäischen COST-Programm gefördert wurde. Die deutsche Abteilung der COST Action wird sich auch zukünftig unter dem Schirm des Arbeitskreises weiter treffen, um das Ziel der Entwicklung eines Meta-Instruments zur Erkennung von Schmerzen bei Menschen mit Demenz weiter zu verfolgen.
Als weiteres Projekt wird der Arbeitskreis das Schmerzinterview für geriatrische Patienten überarbeiten. Dies wurde in der Anfangszeit des Arbeitskreises in Anlehnung an den deutschen Schmerzfragebogen in Form eines Fragebogens für ältere Menschen maßgeblich von Prof. Basler entwickelt. Die Weiterarbeit an den Schmerzassessments erfolgt in Kooperation mit dem AG Assessment der DGG.

Mitglieder
Im Arbeitskreis sind Mitglieder aus den Berufsgruppen Medizin, Psychologie, Pflege, Physiotherapie und Ergotherapie vertreten. Interessierte aus allen Arbeitsfeldern und allen Berufsgruppen sind herzlich willkommen, sich anzuschließen. Auch thematische Impulse sind jederzeit willkommen.
Die Sprecher stehen für Kontaktaufnahmen gerne zur Verfügung.

Stand Januar 2018