Jahresbericht 2018/2019
 

Mitglieder   

Es gibt 3 neue Mitglieder im Arbeiskreis. Hier die Gesamtliste:

Christian Afflerbach, Peter Ahrens, Franziska Butterwegge, Ruth Boche, Miriam E-mons, Joachim Erlenwein, Kerstin Ferlemann, Jörg Freyhoff, Stephan Freys, Heike Galeja, Markus Gehling, Hans J. Gerbershagen, Carla Avila Gonzales, Antje Göttermann, Raimond Hoche, Andrea Hoddick, Eva Hoffmann, Thomas Hofmann, Fabian Hottelet, Michael Hüp-pe, Stefan Junger, Stefan Kammermayer, Andreas Kopf, Martin Lindig, Hans-Ludwig Litty, Michael Maring, Winfried Meißner, Irmela Mittelhammer, Nadja Nestler, Dania Pauli-Magnus, Esther Pogatzki-Zahn, Constanze Quaisser-Kimpfbeck, Ulrike Rediner, Martina Rettig, Julia Schlink, Erna Schmidt, Friederike Schulz, Ulrike Stamer, Joachim Ulma, Eva von Kalm, Ursula Wagner, Albrecht Wiebalck, Ralph Windwehe, Stefan Wirz, Thomas Witt-ling, Hubert Zirngibl

Namen und Kontaktdaten der Sprecher

1. Sprecher/in: Prof. Dr. U. Stamer
Klinik für Anästhesiologie und Schmerztherapie, Inselspital, Universität Bern
E-Mail: ulrike.stamer@dkf.unibe.ch

2. Sprecher/in: PD Dr. Joachim Erlenwein
Klinik für Anästhesiologie, GF Schmerzmedizin, Universitätsmedizin Göttingen
E-Mail: joachim.erlenwein@med.uni-goettingen.de

E-Mail des Arbeitskreises Akutschmerz: Akutschmerz@Schmerzgesellschaft.de

Seeheimer Akutschmerztage 2019

Am 24./25. Mai 2019 trafen sich in der Akutschmerztherapie engagierte Ärzte, Pflegen-de und Ergotherapeuten zu den dritten „Seeheimer Akutschmerztagen“ in Seeheim-Jugenheim nahe bei Frankfurt. Die Veranstaltung fand wie im Vorjahr als gemeinsa-mes Arbeits- und Fortbildungstreffen des Arbeitskreises Akutschmerz der Deutschen Schmerzgesellschaft, der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Akutschmerz der Deut-schen Gesellschaft für Chirurgie sowie von Certkom und QUIPS statt. Auch Nichtmit-glieder der Arbeitskreise wurden willkommen geheißen.
In vier Sitzungen standen Beiträge zum diesjährigen „Global Year Against Pain in the Most Vulnerable“ der IASP, zu den aktuellen Vereinbarungen und Empfehlungen zwi-schen Chirurgen und Anästhesisten zur Akutschmerztherapie, zu personellen und or-ganisatorischen Voraussetzungen für Schmerzdienste und zur perioperativen Anwen-dung von Metamizol auf dem Programm.

Weitere Plenumsdiskussion thematisierte das interprofessionelle Schmerzmanage-ment und die Rolle der pflegerischen Schmerzexperten im interprofessionellen Team. Themenspezifische Workshops zur differenzierten Opioidtherapie, zur Patientenedu-kation in der Akutschmerztherapie, zur Prävention und Therapie von Phantomschmer-zen einschließlich ergotherapeutischer Aspekte sowie zur Fixierung von Kathetern zur kontinuierlichen Regionalanalgesie und der Pflege von Katheterverfahren rundeten das Programm ab.

Wie bereits in den Jahren zuvor ermöglichte die familiäre Atmosphäre einen intensiven Austausch mit engagierten Diskussionen, an denen dieses Jahr unter anderem auch der Geschäftsführer der Deutschen Schmerzgesellschaft, Herr Thomas Isenberg, teil-nahm. Auch das Wetter spielte wieder mit. Bei Sonnenschein und angenehmen som-merlichen Temperaturen klang der erste Tage nach dem Abendessen auf der weitläu-figen Terrasse aus.
Für das kommende Jahr steht bereits die Planung! Die „Seeheimer Akutschmerztage 2020“ finden am 24. und 25. April 2020 statt. Gemeinsam mit den inzwischen etablier-ten Partnern wird die Veranstaltung im kommenden Jahr in Kooperation mit dem Ar-beitskreis Kinderanästhesie der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und In-tensivmedizin veranstaltet. Der Themenschwerpunkt wird die Akutschmerztherapie bei Kindern sein.

Publikationen

Im August sind die Empfehlungen zur perioperativen Anwendung von Metamizol er-schienen. Sie haben den AK über mehrere Jahre beschäftigt und wir sind froh, dass dieses nun in Der Schmerz gedruckt sind, zusätzlich auch in den Journals Der Anae-sthesist, Der Chirurg sowie A&I. Auch der zweite Teil der durch den AK initiierten Um-frage zur Anwendung von Nichtopioidanalgetika (Akutschmerz bei Kindern) ist nun er-schienen.

Witschi L, Reist L, Stammschulte T, Erlenwein J, Becke K, Stamer U. Perioperative Anwendung von Me-tamizol und anderen Nichtopioidanalgetika bei Kindern Ergebnisse einer Umfrage. Anaesthesist. 2019; 68(3):152-160         doi: 10.1007/s00101-018-0532-4

Stamer UM, Stammschulte T, Erlenwein J, Koppert W, Freys S, Meißner W et al. Empfehlungen zur peri-operativen Anwendung von Metamizol. Expertenempfehlung des Arbeitskreises Akutschmerz der Deut-schen Schmerzgesellschaft, des Wissenschaftlichen Arbeitskreises Schmerzmedizin der Deutschen Ge-sellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin und der Chirurgischen Arbeitsgemeinschaft Akut-schmerz der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie unter Beteiligung von Vertretern der Arzneimittelkom-mission der deutschen Ärzteschaft.     Schmerz 2019; 33(4):287-294        doi: 10.1007/s00482-019-0389-8

Weiterhin wirkten AK-Mitglieder an einer Neufassung der Vereinbarung zwischen den chirurgischen und anästhesiologischen Berufsverbänden zur Organisation der Schmerztherapie mit sowie an den Personelle und organisatorische Voraussetzungen für Schmerzdienste in Krankenhäusern.

Akutschmerzkurse 2019 / 2020 (www.akutschmerzkurs.de)

Zu den jährlichen, an mehreren Standorten in Deutschland stattfindenden Akut-schmerzkurs gab es einen personellen Wechsel. Herr Wiebalck hat sich nach vielen erfolgreichen Jahren als Organisator und wissenschaftlicher Leiter der Akutschmerz-kurse zurückgezogen. Die neue Doppelspitze sollte von ärztlicher und pflegerischer Seite besetzt werden, um die zunehmende Anzahl Pflegender ebenfalls im Organisati-onsteam abzubilden. Frau Dr. Constanze Quaisser-Kimpfbeck und Frau Monica Girardi bilden das neue interprofessionelle Leitungsteam, das für die nächsten 4 Jahre von der Geschäftsführung / dem Präsidium der Deutschen Schmerzgesellschaft beauftragt wurde.
Der zweitägige Kurs wird organisatorisch, thematisch und inhaltlich überarbeitet. Es gibt zwei neue Veranstaltungsorte, das Rheinland mit einer Kooperation zwischen Bad Honnef, Köln und Bergisch Gladbach sowie ab 2021 Würzburg. Der Münchner Kurs wird mit neuer Kursleitung inhaltlich, wissenschaftlich und organisatorisch betreut. Ei-ne weitere Neuerung ist, dass die Veranstaltungen auf Selbstkostenbasis und ohne Pharmasponsoring stattfinden.

In 2019 gab bzw. wird es noch in acht verschiedenen Städten folgende Kurse:

Greifswald    25./26.01.2019 (Eva Müller, Stefanie Adler)
Göttingen    15./16.02.2019 (Joachim Erlenwein, Constanze Quaisser-Kimpfbeck)
Leipzig         29./30.03.2019 (Swantje Mescha, Winfried Meissner)
Lübeck        10./11.05.2019 (Michael Hüppe, Martin Lindig)
Berlin          14./15.06.2019 (Eva Hoffmann, Thomas Steinmüller)
Bremen       30./31.08.2019 (Stefan Freys, Esther Pogatzki-Zahn, Ruth Boche)
Dortmund    18./19.10.2019 (Thomas Hofmann)
München      29./30.11.2019 (Stefan Kammermayer, Clemens Reuter)

Und hier die Termine für 2020:

Göttingen    14./15.02.2020 (Joachim Erlenwein)
Leipzig        27./28.03.2020 (Swantje Mescha, Winfried Meissner, Robert Werdehausen)
Lübeck        15./16.05.2020 (Michael Hüppe, Martin Lindig)
Berlin           19./20.06.2020 (Eva Hoffmann)
Dortmund    25./26.09.2020 (Thomas Hofmann)
Bad Honnef    Kurs Rheinland Rheinland    02./03.10.2020 (Stefan Wirz)
München    27./28.11.2020 (Constanze Quaisser-Kimpfbeck, Carla Avila Gonzales)
Greifswald    2021
Würzburg    2021

PAIN OUT

Im Rahmen des Kooperationsprojektes mit der European Pain Federation EFIC ist in den meisten der acht teilnehmenden europäischen Länder die erste Phase der Daten-erhebung abgeschlossen. Die nationalen Netzwerke haben auf Basis der Ergebnisse Verbesserungskonzepte erarbeitet, meist als sogenannte Therapiebündel, um Defizite in der perioperativen Schmerztherapie, die sich aus der ersten Erhebungsphase erge-ben haben, zu beheben. Die ersten Netzwerke werden zum Jahresende 2019 ihre zweite Erhebungsphase beenden, die anderen werden bis Mitte 2020 folgen. Bis jetzt sind ca. 10.000 Patienten eingeschlossen worden. (http://pain-out.med.uni-jena.de/node/132).
Auch im außereuropäischen Raum nehmen immer mehr Kliniken an PAIN OUT teil. Kliniken aus China, Mexiko und Südost-Asien tragen zu dem Akutschmerz-Register bei. Das PAIN OUT Projekt war mit verschiedenen Veranstaltungen sowohl auf dem Kongress Euroanaesthesia 2019 in Wien als auch auf dem EFIC in Valencia im Sep-tember 2019 vertreten.

Perspektive für die nächsten 12 Monate

  • Diskussion/ Erarbeitung von Qualitätsindikatoren Akutschmerz
  • Umsetzung der geänderten organisatorischen Strukturen der Akutschmerzkur-se, Aktualisierung der Kursinhalte
  • Stellungnahme zum Einsatz von Nichtopioidanalgetika perioperativ
  • Nationale und internationale Vernetzung (QUIPS, PAIN OUT)
  • Aktive Gestaltung und Mitwirkung auf Kongressen und Workshops

Fazit / Forderung an Wissenschaftsgremien/Politik etc.

  • Verankerung des Themas in Studium und Facharztweiterbildung
  • Implementierung der Akutschmerztherapie in klinische Pfade
  • Beschreibung von Strukturmerkmalen der Akutschmerztherapie
  • Entwicklung aussagekräftiger Qualitätsindikatoren, vor allem unter Berücksich-tigung der Ergebnisqualität
  • Ausreichende Finanzierung von Akutschmerzdiensten und komplexen Schmerztherapieverfahren
  • Erstellung von Expertenempfehlungen zum Thema
  • Vertiefung des Themenfeldes Schmerz in nicht-operativen Versorgungsbereichen