Schmerzfragebögen

Bereits vor dem direkten Gespräch mit dem Arzt oder Psychotherapeuten und der Untersuchung kann der Patient einen Schmerzfragebogen ausfüllen. Darin werden die mit den Schmerzen einhergehenden Symptome standardisiert erfasst, was eine wichtige Orientierung für den Therapeuten darstellt. Manche Schmerzfragebögen enthalten Zeichnungen, die helfen, die betroffenen Körperstellen und die Ausbreitung der Schmerzen anschaulich darzustellen. Schmerzfragebögen gibt es in elektronischer und in Papierform. Sehr häufig verwendet werden z.B. der umfangreiche Deutsche Schmerzfragebogen oder der kurze painDetect-Fragebogen zur Erkennung von Nervenschmerzen.

Wozu Schmerzfragebögen?

Fragebögen unterstützen Patienten sehr gut dabei, ihre ganz persönlichen Empfindungen in passende Worte zu kleiden. Je genauer sie die Schmerzen beschreiben, desto einfacher ist es für den Therapeuten, die mögliche Ursache der Schmerzen zu finden und eine erfolgreiche Behandlung einzuleiten. Fragebögen helfen manchmal auch dem Gedächtnis auf die Sprünge und fragen nach Schmerzinformationen, die der Patient sonst möglicherweise im Gespräch mit seinem Arzt vergessen hätte. Fragebögen helfen zudem dem Arzt, das Erstgespräch zu gliedern. Sie fragen wichtige Vorinformationen zur Geschichte des Schmerzes ab und können helfen, teure und belastende Doppeluntersuchungen zu vermeiden.
 

Die Angaben des Patienten ermöglichen darüber hinaus eine erste Beurteilung der Schmerztoleranz des Patienten (größte Schmerzstärke, die der Patient auszuhalten bereit ist) und der Verarbeitung des Schmerzerlebens – beispielsweise eine Abschätzung der emotionalen Stimmung und des Einflusses auf Lebensqualität, Schlaf und Alltagsbewältigung. Damit liefern sie eine wesentliche Grundlage für die ärztliche und/oder psychotherapeutische Therapieentscheidung.
 

Übrigens:
Die Daten aus den Fragebögen unterliegen selbstverständlich der ärztlichen Schweigepflicht. Unabhängig davon, ob sie in schriftlicher oder elektronischer Form erhoben werden, entspricht die Bearbeitung Ihrer Angaben immer den Bestimmungen des Bundesdatenschutzgesetzes.

Aufgrund der guten Vergleichbarkeit der Angaben eignen sich Schmerzfragebögen auch sehr gut dazu, den Verlauf und Erfolg einer Behandlung zu beurteilen. Sie erlauben damit eine Qualitätssicherung, welche die Versorgung von Schmerzpatienten verbessern kann – auch im Rahmen klinischer Studien. Schmerzfragebögen sind also ein wichtiges Werkzeug für den Arzt.
 

Zusatzinfo:
Weitere Hinweise zum Deutschen Schmerzfragebogen und KEDOQ-Schmerz finden Sie unter: Qualitätssicherung

Mit bestem Dank an die Autoren Rainer Freynhagen und Christian Geber