Deutscher Schmerzfragebogen

Chronische Schmerzen stellen ein komplexes multidimensionales Phänomen dar, das gleichzeitig somatische, psychische und soziale Faktoren aufweist. Innerhalb eines bio-psycho-sozialen Modells des Schmerzes wird davon ausgegangen, dass neben den körperlichen Befunden auch psychische und soziale Faktoren das Erleben und Verhalten des Schmerzpatienten modulieren und wesentliche aufrechterhaltende und verstärkende Bedingungen für das Schmerzgeschehen darstellen.


Daher ist ihre Erfassung unmittelbar nützlich und notwendig für die Therapieplanung.
Der subjektive Bericht des Patienten über seine Erkrankung und eine möglichst umfassende standardisierte Erhebung und Berücksichtigung aller beitragenden Aspekte besitzt in der Schmerzdiagnostik einen zentralen Stellenwert.
Als generisches Instrument erfasst der Deutsche Schmerzfragebogen (DSF) diese Aspekte und erleichtert so im Vorfeld der individuellen Schmerzanamnese durch den Therapeuten (Arzt, Psychologe usw.) die Analyse der Schmerzsituation und die systematische Therapieplanung. Er ist Voraussetzung für die notwendigen Verlaufskontrollen und bahnt den Therapieerfolg.


Die Anforderungen an die standardisierte Verlaufsdokumentation entsprechend der Qualitätssicherungsvereinbarung zur schmerztherapeutischen Versorgung chronisch schmerzkranker Patienten werden zusammen mit dem Verlaufsfragebogen und dem
Schmerz-Tagesprotokoll erfüllt.

Zumindest in der spezialisierten schmerztherapeutischen Versorgung ist die Anwendung des DSF daher unabdingbar.
Im Projekt KEDOQ-Schmerz der Deutschen Schmerzgesellschaft wurde der DSF in den Kerndatensatz eingebunden und ist so wesentliche Grundlage für die interne und externe Qualitätssicherung.

Der DSF soll als standardisierter Fragenkatalog folgende Funktionen erfüllen:
 

  • Vorab-Screening neu angemeldeter Patienten mit chronischen Schmerzen
  • Informationsbasis für die erweiterte ärztliche und psychologische Anamnese
  • Datenbasis für spätere Verlaufsuntersuchungen (follow-up)
  • Grundlage einer internen und externen Qualitätssicherung (KEDOQ-Schmerz)


Im Zuge der Arbeiten für KEDOQ-Schmerz wurden seit 2012 Veränderungen am Deutschen Schmerzfragebogen vorgenommen:

  • Das Screening für Angst und Depression (HADS) wurde durch den DASS (Depression, Anxiety and Stress Scale, 21 Items) ersetzt. Dieses Verfahren wurde in einer eigenen multizentrischen Studie an Schmerzpatienten untersucht und seine Verwendbarkeit nachgewiesen. Der Fragebogen ermöglicht neben einem Screening für Angst und Depression auch ein Screening auf Stressbelastung.
  • Wesentliche aktuelle Änderung ist die Implementierung des Instruments VR-12 zur Erfassung der gesundheitsbezogenen Lebensqualität, das den SF-12 ablöst.


Mit diesen beiden Änderungen liegt nunmehr ein vollkommen lizenzgebühren-freier Deutscher Schmerzfragebogen vor.

Die Fragebogen in der neusten Version (2015.2) können Sie hier als Muster einsehen.

Wenn Sie für die Erfassung des DSF und der weiteren Fragebögen ein Programm der von uns lizensierten EDV-Programmanbieter (Aufstellung siehe unten) verwenden, sprechen Sie bitte mit Ihrem Anbieter ab, ab wann Sie die aktualisierten Fragebogen einsetzen können. Die Umsetzung aller Änderungen wurde uns bis Ende des Jahres zugesagt.

Handbuch zum Schmerzfragebogen (PDF)

Neues Modul für viszeral und urogenitale Schmerzen - Frauen

Neues Modul für viszeral und urogenitale Schmerzen - Männer

Pdf-Druckvorlagen übersenden wir Ihnen ausschließlich zur nicht-kommerziellen Nutzung. Wir senden Ihnen die Fragebögen als Pdf-Fassung über unser Online-Anforderungsformular.