„Wir freuen uns, dass mit der Vergabe des Nobel-Preis 2021 an Prof. David Julius und Prof. Ardem Patapoutian zwei Persönlichkeiten für Arbeiten geehrt werden, die mit ihrer Forschung auch Diagnostik und Therapie (chronischer) Schmerzen maßgeblich beeinflusst haben“. Ihre Forschung zu hitze- und druckempfindlichen Rezeptoren und deren Mechanismen hat unser Verständnis zu Empfindung und Weiterleitung von Schmerzreizen erweitert und die Grundlage für maßgeschneiderte Therapien gelegt.
Die Sprecherin der Forschungskommission der Deutschen Schmerzgesellschaft, Prof. Dr. Esther Pogatzki-Zahn ergänzt: „Das ist doch ein wunderbarer Ansporn für junge Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, sich dem Bereich der Schmerzforschung zu widmen. Denn Forschungs- und Wissenslücken müssen weiter geschlossen werden, um wirksame Therapiekonzepte auf den Weg zu bringen.“
Etwa 23 Mio. Deutsche (28 %) berichten über chronische Schmerzen, 95 % davon über chronische Schmerzen, die nicht durch Tumorerkrankungen bedingt sind. Legt man die „Messlatte“ der Beeinträchtigung durch die Schmerzen zugrunde, so erfüllen 6 Mio. Deutsche die Kriterien eines chronischen, nicht tumorbedingten, beeinträchtigenden Schmerzes. Die Zahl chronischer, nicht tumorbedingter Schmerzen mit starker Beeinträchtigung und assoziierten psychischen Beeinträchtigungen (Schmerzkrankheit) liegt bei 2,2 Mio. Deutschen.
Die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. ist mit rund 3.500 persönlichen Mitgliedern die größte wissenschaftlich-medizinische Fachgesellschaft im Bereich Schmerz in Europa. Die Deutsche Schmerzgesellschaft e. V. ist Mitglied der IASP (International Association for the Study of Pain) sowie der AWMF (Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften). Sie ist zudem die interdisziplinäre Schmerzdachgesellschaft von derzeit 19 mitgliederstarken weiteren medizinisch-wissenschaftlichen Fachgesellschaften im Bereich Schmerz.
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